Die Vorbereitung ist abgehakt. Jetzt wird gedreht! Tipps & Tricks für deinen Dreh!
Die Kamera
Ohne Kamera gibt es keine Aufnahmen. Fast jeder hat heute seine Kamera immer dabei. Das Handy ist eine sehr gute Alternative. Wenn du damit filmst, schalte den Flugmodus ein, damit keine unerwarteten Störungen, wie z. B. Anrufe, den Take versauen. Nicht vergessen, das Handy quer halten und überprüfen, ob es auch in der korrekten Orientierung aufzeichnet. Es klingt banal, aber wird doch so schnell vergessen …
Denk daran, den Akku vorher aufzuladen und zu überprüfen, ob genug Speicherplatz frei ist. Nimm am besten noch eine Powerbank mit.
Das Stativ
Du hast kein Handystativ? Nutz doch einfach die DIY-Handystativ-Anleitung.
Weitere Tricks für mehr Stabilität sind:
- Beim Filmen die Arme nah am Körper halten.
- Wenn es möglich ist, irgendwo anlehnen.
- Du kannst dir natürlich auch für wenig Geld noch ein Stativ mit Handyhalterung besorgen.
- Oder bau eine Videobox für dein Erklärvideo.
Der Ton
Wenn du kein externes Mikro hast, such dir für deine Aufnahmen einen ruhigen Ort. Kleiner Tipp: Mach die Fenster zu, so bleiben die Störgeräusche draußen.
Wenn du dir ein kleines Ansteck- oder Richtmikro besorgen möchtest, gibt es die günstigen schon ab 15 € zu kaufen. Hier wurde mal ein Vergleich mit und ohne Ansteckmikro gemacht.
Auch immer gut dabei zu haben sind Kopfhörer. Damit kann überprüft werden, ob das Mikro das aufnimmt, was aufgenommen werden soll.
Das Licht
Du hast kein Profi-Lichtset? Kein Problem. Such dir einen hellen Ort, nutz deine Stehlampen, Bürolampen oder andere Lichtquellen. Beim Ausleuchten solltest du darauf achten, dass dein Gesicht und vor allem die Augen gut zu erkennen sind. Vermeide ungewollte Schatten. Hier ein kleines Beispiel, wie Licht aus unterschiedlichen Perspektiven wirken kann.
Und hier die Grundlagen der beliebten Dreipunktbeleuchtung. Sie wird sehr gerne für Interviews genutzt.
Es ist immer hilfreich, etwas Stoff oder Pergamentpapier vor die Lampe zu hängen. Dadurch wird das Licht gestreut und weicher. Spiel mit Licht und Farben. Beides sind perfekte Werkzeuge, um Stimmungen oder eine bestimmte Ästhetik zu erzeugen.
Jetzt noch ein Vergleich, ohne weitere Lichtquelle. Nur durch meine Platzierung im Raum habe ich für bessere Lichtverhältnisse gesorgt.
Weitere Tipps für deinen Dreh
- Nutz beim Videodreh einen Weißabgleich. Dafür benötigst du nur ein weißes Blatt Papier. Der Weißabgleich ist vor allem wichtig, wenn du den Drehort wechselst. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse beeinflussen das Bild und die Farbgebung. Viele Kameras und Handys haben einen automatischen Weißabgleich. Achte darauf, dass die Einstellungen pro Take fixiert sind. Sonst kann es zu witzigen Farbschwankungen kommen.
- Achte auf die Bildkomposition und nutze das Storyboard, um die passenden Einstellungen zu wählen.
- Versuch in deinem Bild eine räumliche Tiefe zu schaffen, also einen Vordergrund oder Hintergrund einzubauen. Als Merkhilfe: „Vordergrund macht Bild gesund“.
- „Einfach immer draufhalten.” Die Kamera laufen lassen. Dann hast du auch mehr Material aus dem du auswählen kannst.
- Vor und nach der gewünschten Szene die Kamera laufen lassen, wegschneiden kann man immer.
- Wenn du kleine Filmeffekte nutzen willst, wie z. B. den Stopptrick, plan das mit ein und setze ggf. Markierungen damit die Übergänge später passen.
- Überleg dir, was du an welchen Orten drehen musst. Der Dreh muss nicht in der Reihenfolge des Videos stattfinden.
- Schreib dir die Takes, die du am Ende auf jeden Fall nutzen willst, direkt mit in dein Storyboard. So kannst du die Dateien später aussagekräftig umbenennen.
- Wenn du Bildschirmaufnahmen machen möchtest, kannst du zum Beispiel OBS benutzen.
- Wenn du ein Erklärvideo mit PowerPoint erstellen möchtest, findest du unter diesem Link eine wunderbare Anleitung, wie das ganz einfach möglich ist. Du brauchst dafür nur Powerpoint und ein Mikrofon!
- Und hier noch weitere hilfreiche Links zum Umgang mit der Kamera:
- Filmen mit einer Videokamera, die Grundlagen: Einführung in die Videotechnik
- Filmen mit dem Handy, die Grundlagen: So geht Medien: Video Tutorial
- Zum Schluss noch ein Beitrag von David Lohner. Er beschreibt, wie mit einfachen Werkzeugen schnell und unkompliziert eigene Videos produziert werden können. David Lohner – Handwerkzeug für Videos in der Wissenschaftskommunikation
Und das Wichtigste! Nicht den Spaß vergessen.
Viel Erfolg beim Dreh!
Wer steckt hinter der #HowToWebvideo-Reihe? Carla Reinhardt ist Teammitglied von Fast Forward Science. Sie schreibt in den nächsten Wochen über die einzelnen Punkte der Webvideo-Checkliste. Jeden Dienstag und Freitag erscheint ein neuer Beitrag. Viel Spaß beim Umsetzen und Nachmachen! Wir freuen uns schon auf dein Wissenschafts-Webvideo!