Produktionsbedingungen für Super Fast sind online

Der Termin für unsere diesjährige 48h-Challenge rückt immer näher – kommenden Montag (19. Juni) um 12 Uhr fällt der Startschuss für die Videoproduktion. Solange müsst ihr euch also noch gedulden, um das diesjährige Thema zu erfahren.

Allerdings geben wir euch an dieser Stelle schon einmal die Produktionsbedingungen bekannt, die in den Videos befolgt werden müssen. So können wir sicher sein, dass niemand etwas vorproduzieren kann und alle Teilnehmer mit denselben Voraussetzungen in unseren Super Fast-Challenge starten.

#1 Tragt etwas Gelbes am Körper … Hut, Spange, Hemd, Top, Schuhe, Kittel, Handschuhe, … EGAL was, überrascht uns!

#2 Benutzt einen Zeitraffer. Egal wie lang, solange er als dieser erkennbar ist, erfüllt ihr dieses Kriterium.

#3 Zeigt das Finger-F, unsere Ffffffffffast-Forward-Science-Geste.

Auf das Bild klicken, um die Geste zu sehen 😉

Besonders gut finden wir es, wenn ihr diese drei Elemente geschickt in den Handlungsstrang eures Videos integriert.

Ansonsten gilt:

>> Videosprache: Deutsch, in Fragmenten ist Englisch mit deutschen Untertiteln gestattet
>> Einreichfrist: 21. Juni 2017, 12 Uhr
>> Preise: 1. Platz 500 Euro, 2. Platz 300 Euro, 3. Platz 200 Euro
>> Bekanntgabe der Super Fast-Gewinner (voraussichtlich): 23. Juni 2017
>> Alle Super Fast Videos können zusätzlich im Hauptwettbewerb eingereicht werden.

Save the Date: 2. Fast Forward Science Barcamp in Berlin

Ihr plant schon länger euer erstes Webvideo? Arbeitet an einem spannenden Forschungsprojekt und wollt die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen? Produziert seit einiger Zeit Videos und möchtet euch über neue Produktionsformen austauschen?

Dann seid ihr beim 2. Fast Forward Science Barcamp in Berlin genau richtig! Hier könnt ihr in aller Ruhe diskutieren, neue Kontakte schließen und mit Gleichgesinnten über die besten Formen der Zuschaueransprache und den Feinheiten eines gelungenen Storytellings fachsimpeln. Und wie bei einem Barcamp üblich: Alles liegt in euren Händen – Themenfindung, Agenda-Planung, Diskussion und Ergebnisse.

Das Barcamp findet am 24. Juni 2017 bei Wikimedia Deutschland e.V. statt. Alle weiteren Infos und die Anmeldung findet ihr unter Barcamp.

Teil 3: Unterhalten, Erklären, Visualisieren – so entstehen gute Wissenschafts-Webvideos #gutgemacht

Durch Missverständnisse erfolgreich
In Wien schließlich, habe ich das „European Science Film Festival!“ besucht. Das Festival fokussiert vornehmlich auf längere Wissenschaftsdokumentationen, die meist 40 Minuten oder länger sind. Dennoch gab es auch hier eine rege Diskussion über Wissenschaftsvideos im Web, insbesondere mit Derek Muller vom YouTube-Kanal Veritasium.

Veritasium zählt mit über drei Millionen Abonnenten zu den größeren der englischsprachigen Wissenschaftskanäle auf YouTube. Derek Mullers Ziel ist nicht nur, unterhaltsame Videos zu produzieren, sondern auch einen hohen Lerneffekt bei den Zuschauern zu erzielen. In seiner Promotion forschte er zum erfolgreichen Einsatz von Videos in der Lehre von Physik. Die grundlegenden Erkenntnisse, fasst er u.a. in diesem Video zusammen. Zwei Faktoren sind demnach von großer Bedeutung, um den Lernerfolg durch Videos zu steigern, auf beide möchte ich kurz eingehen:

Wichtig ist zunächst, mit Missverständnissen aufzuräumen. Das Prinzip der „misconceptions“, bei welchem zunächst eine wissenschaftlich falsche Erklärung geliefert wird, kann zwar etwas verwirrend sein, es trägt jedoch dazu bei, dass der Zuschauer aufmerksamer ist. Beispielhafte Videos von Veritasium, die diesem Prinzip folgen, finden sich hier:


Beginnt ein Video direkt mit der korrekten Erklärung eines wissenschaftlichen Zusammenhangs, neigt der Zuschauer dazu, abzuschalten, da er denkt, den Inhalt bereits zu kennen und gut verstanden zu haben. An dieser Stelle zitiert Derek, Richard Feynman, Physiker und Nobelpreisträger: „The first principle is that you must not fool yourself and you are the easiest person to fool.“.

Dies führt uns zum zweiten Faktor, dem Grad der geistigen Anstrengung. „Mental effort“ bezeichnet den Zustand, bei dem der Zuschauer vom passiven Konsumieren eines Videos hin zu aktivem Mitdenken bewegt wird. Auch dieses Prinzip nutzt Derek Muller ausgiebig auf seinem Kanal Veritasium. Eine Auswahl an Videos dazu befindet sich u.a. in der „Test Yourself!“-Playlist:


In diesen Videos wird der Zuschauer immer wieder aufgefordert, eigene Vorhersagen zu treffen.

Und was braucht ein Video nun, um auch viele Zuschauer zu erreichen? Derek Muller sagt, wenn man in dem Video eine Thematik aufgreife, die relevant für den Alltag und trotzdem ungewöhnlich sei, dann stehen die Chancen gut, dass sich das Video auch viral im Netz verbreite.

Teil 2: Unterhalten, Erklären, Visualisieren – so entstehen gute Wissenschafts-Webvideos #gutgemacht

Authentisch, verständlich und schön anzusehen – Erfolgsfaktoren deutschsprachiger Videomacher

Natürlich hab ich mir auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, mit denjenigen zu sprechen, die im deutschsprachigen Raum erfolgreich sind. Im Rahmen des 8. Forum Wissenschaftskommunikation fand die diesjährige Preisverleihung des Webvideo-Wettbewerbs Fast Forward Science statt. Dabei führten wir mit den Erstplatzierten Interviews.

Die Frau für Herausforderungen unter Zeitdruck, Maike Nicolai, Gewinnerin der “48h-Challenge Super Fast” betont, dass es auf die Motivation ankommt. Warum möchte ich machen, was ich mache? Wenn man diese Begeisterung dann noch auf das eigene Team übertragen könne, zögen alle an einem Strang.

„Wissenschaft muss nicht nur seriös sein, sondern auch gut aussehen!“ Karim Niazi,  Gewinner unserer Kategorie “Untitled. Künstlerisch│Wissenschaftliche Videos” setzt sich für das Schöne ein. Und bemerkt vollkommen zu Recht, dass es noch gar nicht lange her sei, dass Wissenschaft und Schöngeistiges Hand in Hand gingen, siehe Leonardo Da Vinci.

Sich selbst klar werden, was man eigentlich macht. Ein kurzes und simples Konzept zu haben, das ist das Erfolgsgeheimnis von Nico und Alex von TheSimpleClub. Den Gewinnern des Community Awards ist außerdem wichtig: Vor der Kamera immer man selbst zu sein, denn Authentizität lässt sich nicht vortäuschen. Wenn man dann auch noch viele Abonnenten mit seinem YouTube-Kanal erreichen möchte, sei eine Regelmäßigkeit und Häufigkeit an Beiträgen unabdingbar.

Stefan Müller, Mathe- und Physiklehrer und Gewinner der Kategorie Scitainment, setzt auf grundlegende Werte: Verständlich und unterhaltend müssten Wissenschafts-Webvideos sein. „Wissenschaft muss anschaulich rüber gebracht werden, es muss einfach, verständlich und interessant sein. Hier und da einen Spaß einbauen, damit die Leute bei der der Sache bleiben.“

Und schließlich unser „Wiederholungstäter“: David Peter gewann nicht nur im vergangenen Jahr in der Kategorie Super Fast, sondern er beteiligte sich auch in diesem Jahr mit zwei Videos am Wettbewerb. Und – was soll man sagen – beide waren erfolgreich! 1. Platz in der Kategorie Substanz und Platz 2. in der 48h-Challenge Super Fast. Er sagt: „Wichtig ist, dass man die Videos auch gerne guckt. Was ist der Kern der Geschichte und wie kann ich den umsetzen – humoristisch auch – dass es einen anderen interessiert?“

Teil 1: Unterhalten, Erklären, Visualisieren – so entstehen gute Wissenschafts-Webvideos #gutgemacht

Was macht man ein gutes Wissenschafts-Webvideo aus? Was zählt mehr – Unterhaltsamkeit, Verständlichkeit oder Visualisierung? So unterschiedlich, wie wissenschaftliche Webvideos sind, so verschieden sind auch die Erfolgskonzepte dahinter. In diesem Blogbeitrag möchte ich verschiedene Aspekte zusammentragen: Inspiriert von dem Workshop „Von englischsprachigen YouTube-Wissen(schaft)svideos lernen“ von Henning Krause auf dem 8. Forum Wissenschaftskommunikation, der Preisverleihung unseres Webvideo-Wettbewerbs Fast Forward Science und den Interviews mit den Preisträgern von 2015 sowie dem Besuch des „European Science Film Festival“, auf welchem ich darüber mit Derek Muller von Veritasium gesprochen habe. Teil zwei und drei folgen dann in den kommenden Tagen.

Der Blick in die Ferne: Warum englischsprachige Wissenschafts-Webvideos so erfolgreich sind
Beginnen wir also mit den Ergebnissen aus dem Workshop von Hennig Krause und Katja Machill. Kein Geheimnis, aber trotzdem wichtig für die Betrachtung ist: die englischsprachige Community ist um einiges größer, als die deutschsprachige. Es gibt nicht nur mehr Menschen, die
Wissenschafts-Webvideos sehen, sondern auch mehr Videomacher. Das ist jedoch nicht alles: deutschsprachige und englischsprachige Wissenschafts-Webvideos unterscheiden sich häufig in der Erzählweise, so sind englischsprachige Videos häufig sehr unterhaltsam. Edutainment ist hier das Stichwort. Oft wird in den Videos ein einzelner Effekt aufgegriffen, an welchem dann ein wissenschaftliches Phänomen erläutert wird. Idealerweise knüpft dieser Effekt an unser tägliches Leben an, kann vielleicht sogar mit einfachsten Mitteln nachgestellt werden und ist trotzdem ungewöhnlich. Die Erklärung dazu erfolgt dann in einer extrem unterhaltsamen Art und Weise, eine gute Auswahl an Beispielen hierzu findet sich in dem Blogartikel von Henning Krause. Die Videomacher sind häufig selbst im Bild zu sehen und in ihrer Art sehr prägend für das Geschehen – eben echte Persönlichkeiten. Die Machart der Videos variiert dabei von semi-amateurhaft bis hin zu professionell. Auffallend dabei ist, dass auch in den professionellen Produktionen oft das „Amateurhafte“ als Stilelement eingesetzt wird (wie unruhige Kameraführung etc.).

Alles nur Party-Klugscheißer-Physik, wie ein Workshopteilnehmer bemerkte? Mitnichten. Viele der Kanäle nutzen zwar leicht verständliche Phänomene und eine extrem unterhaltsame Erzählweise, erklären anhand dieser aber aktuelle Forschung. Nicht selten sind die Videos dann auch gut 10 Minuten lang, manchmal sogar noch länger.