Am 17. Juni ist die Fast Forward Science Preisverleihung in Hamburg auf der MS Wissenschaft! Sei dabei, wenn wir ab 18:30 Uhr enthüllen, wer das Rennen auf die ersten Plätze gemacht hat.
Die Anmeldung ist kostenlos und erfolgt über Eveeno
Verlockend, utopisch, pragmatisch, zukunftsfähig – um den Begriff der 4-Tage-Woche geistern viele Beschreibungen. Doch was hat es jenseits von politischen Debatten und aufgeheizten Talkshows mit dem Konzept auf sich? Für wen ist es überhaupt möglich, in einem solchen Modell zu arbeiten? Und vor allem: Was sagt die Wissenschaft? Nach dem Reel von Carolin und Susanne in der Kategorie Young Scientist Award wisst ihr nicht nur die Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche, sondern auch das wichtigste zum aktuellen Forschungsstand.
Kurzbeschreibung
In unserer schnelllebigen Welt steigen die Anforderungen an & damit auch die Beanspruchung von Mitarbeitenden. Dabei können regelmäßige Arbeitszeiten von mindestens 55 Stunden pro Woche ohne ausreichend Erholung gesundheitsgefährdende bzw. tödliche Folgen haben: 2016 starben ca. 745.000 Menschen an Schlaganfällen & Herzerkrankungen, wobei diese Zahl auf lange Arbeitszeiten zurückgeführt wird (Pega et al., 2021). Um langfristig gesund zu bleiben, sind längere Erholungszeiten immer notwendiger (Meijman & Mulder, 1998). Eine Möglichkeit, um Erholungszeiten auszudehnen, ist das Arbeiten nach dem Prinzip der 4-Tage Woche: Nach dem Modell der 4-Tage Woche, auf das wir uns in unserem Beitrag beziehen, werden die Stunden reduziert & auf 4 Arbeitstage umverteilt – bei unverändertem Lohn- & Urlaubsanspruch. Bislang konnte gezeigt werden, dass die 4-Tage Woche mit einer signifikanten Verbesserung im Wohlbefinden sowie in der Wahrnehmung der Work-Life Balance & einem reduzierten Stressempfinden zusammenhängt, während die Produktivität mindestens gleichbleibt (Haraldsson & Kellam, 2021). Doch damit diese positiven Effekte überhaupt einsetzen bzw. bestehen bleiben, empfehlen Forschende die Arbeitsprozesse & -strukturen zu überprüfen & ggf. zu optimieren (Jansen-Preilowski et al., 2020). In Deutschland ist die 4-Tage Woche bisher nicht gesetzlich verankert, allerdings können Arbeitnehmende eigeninitiativ im Rahmen ihres individuellen Arbeitsverhältnisses eine Flexibilisierung ihrer Arbeitszeit vornehmen.
Wer steckt hinter dem Video?
Wir sind Carolin und Susanne, Doktorandinnen an der Hochschule München. Carolin arbeitet seit ihrem Abschluss in Wirtschaftspsychologie in der Unternehmensberatung sammelt dort praktische Erfahrungen. Susanne hat Psychologie studiert und beschäftigt sich im Unternehmenskontext mit Projekten im Bereich HR-Strategie und Digitalisierung. Nun sind wir beide in doppelter Mission unterwegs: Mit einem Fuß in der Wirtschaft, dem anderen in der Forschung möchten wir die Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Berufspraxis schlagen und die neue Arbeitswelt aktiv mitgestalten.
Warum passen Wissenschaft und Social Media eurer Meinung nach zusammen?
Damit wissenschaftliche Erkenntnisse nicht hinter der Paywall von wissenschaftlichen Journals versteckt bleiben, ist die Aufbereitung & Kommunikation neuer Erkenntnisse essentiell. Das Teilen dieser via Social Media verschafft einem großen Teil der Gesellschaft Zugang & die Möglichkeit durch Liken, Kommentieren & Teilen zu partizipieren. Wissenschaftler*innen erhalten direktes Feedback der Community, treten in einen gesellschaftlichen Austausch & regen so zur kritischen Auseinandersetzung an.
Was hat euch gereizt, den Beitrag zu erstellen?
In unserem Forschungsprojekt evaluieren wir die Einführung der 4-Tage Woche in einem Unternehmen. Bei unserer Recherche stellten wir fest, dass das Thema große Resonanz in der nicht-wissenschaftlichen Community findet und viele Medien darüber berichten. Dabei erfolgt die Berichterstattung oft einseitig, ohne wissenschaftliche Quellen und durch unterschiedliche Definitionen werden inkorrekte Vergleiche gezogen. Mit unserem Beitrag möchten wir damit aufräumen und den Zuschauer*innen eine Grundlage geben, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Eure Empfehlung für weitere Wissenschafts-Kanäle
Psychologeek (YouTube-Channel)