Lösungsmittelkammer
Lösungsmittelkammer ist unser Beitrag in der Kategorie #bestesdebutvideo des Fast Forward Science Award 2024 (www.fastforwardscience.de).
Die kleine Lösungsmittelkammer geht ursprünglich zurück auf Max von Pettenkofer (1818-1901), Mediziner, Chemiker und Apotheker. Er entwickelte das sogenannte „Regenerations-Verfahren“ zur Behandlung von Firnissen auf Ölgemälden. Während das originale Verfahren und dessen Auswirkungen inzwischen kritisch betrachtet werden, wird eine abgewandelte Methode heute gern für das Ablösen von Selbstklebestreifen am Kunstobjekt verwendet. Wenn ein direkter Auftrag von Lösemitteln dem Objekt schaden kann, ermöglicht die Bedampfung eine schonende, indirekte Behandlung. Das entsprechende Lösungsmittel wird auf einen Wattebausch oder Löschkarton geträufelt und in ein sauberes Glas gegeben. Das Glas wird über die zu behandelnde Stelle am Objekt gestülpt und luftdicht verschlossen. So kann das Lösungsmittel in Gasform auf den zu lösenden Klebstoff einwirken. Diese Methode ist praktisch und vielseitig einsetzbar, da die Anwendung je nach Größe des Glases und Durchmesser der Öffnung variabel ist.
Quelle: Schmitt, Sibylle: Effekte von Pettenkofers Regenerations-Verfahren. Versuchsreihen und Analyse von Malschichtmigrationen an regenerierten Gemälden des 17. Jahrhunderts. Band 1. Dissertation der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2019
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DisziplinTechnische Wissenschaften / Technical Sciences and Technology
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AwardBESTES DEBUT VIDEO
Teammitglieder
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Sonja Jordis VonkCICS, TH Köln, Kanal: Papier Restaurierung
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Karen StudniarzKanal: Papier Restaurierung