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Täter, Opfer, Widerstand, vergessene Orte und die europäische Dimension der Erinnerung an die Verbrechen – diese fünf Folgen des Podcast informieren über die “Aktion Reinhardt”, eines der größten NS-Verbrechen des Zweiten Weltkrieges im deutsch besetzten Generalgouvernement. Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin fuhren an die Orte des Verbrechens in der Region um Lublin im Osten Polens. Der Fokus der Folge 2 “Täter” liegt auf den Dimensionen nationalsozialistischer Täterschaft.
Kurzbeschreibung
2022 jährte sich der Beginn der sogenannten “Aktion Reinhardt” zum 80. Mal. Die “Aktion Reinhardt” bezeichnet eines der größten nationalsozialistischen Verbrechen des Zweiten Weltkrieges im deutsch besetzten Generalgouvernement. Im Rahmen der “Aktion Reinhardt” wurden mindestens 1,5 Millionen Jüdinnen und Juden sowie zehntausende Sinti und Roma ermordet. Orte der Vernichtung wie Treblinka, Bełżec, Sobibór oder Majdanek spielen in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Deutschland jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Sie liegen “im Schatten von Auschwitz”.
Infolge einer Exkursion zu den Erinnerungsorten der “Aktion Reinhardt” in der Region um Lublin im Osten Polens, initiiert von Prof. Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin), ist ein Podcast-Projekt entstanden. Anhand von Aufnahmen vor Ort, von Gesprächen mit Mitstudierenden, Dozierenden und der Expertise der Reiseleitung vom Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. informieren die fünf Folgen des Podcasts grundlegend über Täter, Opfer, Widerstand, vergessene Orte und die europäische Dimension der Erinnerung an die Verbrechen.
Wer steckt hinter dem Video?
Wir sind eine Gruppe von drei Studierenden der Humboldt-Universität, die an einer Uni-Exkursion teilgenommen haben. Schon vor der Reise hatten wir vor, einen Podcast aufzunehmen, die Gestaltung und Umsetzung unterlag einem ständigen Prozess. Als “unerfahrene” Podcaster*innen haben wir uns alles selbst überlegt und beigebracht. An einigen Stellen haben wir aber auch Hilfe in Anspruch genommen. Eingesprochen wurde der Podcast etwa von der Schauspielerin Claudia Wiedemer.
Warum passen Wissenschaft und Social Media deiner/eurer Meinung nach zusammen?
Unseren Podcast haben wir zum Teil über private Social Media-Kanäle beworben. Dies hat uns sicher ein wenig mehr Reichweite verschafft. Ansonsten gehen wir aber davon aus, dass der Großteil der Hörer*innen über Suchbegriffe zur „Aktion Reinhardt“ auf unseren Podcast gestoßen ist. Die Beziehung zwischen Social Media und Wissenschaft haben wir als komplizierter wahrgenommen als vermutet. Es erfordert ungemein viel Arbeit, wissenschaftliche Inhalte ohne institutionelle Anbindung und Erfahrung zu verbreiten. Allein visuell im Strom der Aufmerksamkeitsökonomie mitzuschwimmen bedarf Expertise in Bereichen, die mehr mit Gestaltung und Marketing zu tun haben als mit Wissenschaft.
Was hat euch gereizt, den Beitrag zu erstellen?
Wir wollten uns zunächst einmal mit einem neuen Medium beschäftigen und fanden das Audioformat spannend. Der fertige Podcast sollte unserer Auffassung nach dazu dienen, einer Vielzahl von Hörer*innen gewisse Erfahrungen, die wir auf unserer Exkursion gemacht haben, näher zu bringen. Schlussendlich ist daraus eine Art historische Wissensvermittlung entstanden. Wir geben Einblick in geschichtswissenschaftliche Forschung mit dem Anspruch, dies spannend, niedrigschwellig und ortsbezogen zu gestalten.
Eure Empfehlung für weitere Wissenschafts-Kanäle
Wir haben seit neuestem auch einen Kanal bei Twitter und Instagram, den wir nutzen wollen, um den Podcast bekannter zu machen [@hoerspuren]. Bislang ist die Verbreitung des Podcasts aber etwas zu kurz gekommen. Wenn wir einen Kanal empfehlen dürften, dann @RosaluxHistory, der eine interessante Themenwahl mit Allgemeinverständlichkeit und wissenschaftlichem Anspruch vereint. Darüber hinaus ist die dokumentarische Höredition „Die Quellen sprechen“ des Bayerischen Rundfunks über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland zu nennen [https://die-quellen-sprechen.de/].