Teil 2: Unterhalten, Erklären, Visualisieren – so entstehen gute Wissenschafts-Webvideos #gutgemacht

Authentisch, verständlich und schön anzusehen – Erfolgsfaktoren deutschsprachiger Videomacher

Natürlich hab ich mir auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, mit denjenigen zu sprechen, die im deutschsprachigen Raum erfolgreich sind. Im Rahmen des 8. Forum Wissenschaftskommunikation fand die diesjährige Preisverleihung des Webvideo-Wettbewerbs Fast Forward Science statt. Dabei führten wir mit den Erstplatzierten Interviews.

Die Frau für Herausforderungen unter Zeitdruck, Maike Nicolai, Gewinnerin der “48h-Challenge Super Fast” betont, dass es auf die Motivation ankommt. Warum möchte ich machen, was ich mache? Wenn man diese Begeisterung dann noch auf das eigene Team übertragen könne, zögen alle an einem Strang.

„Wissenschaft muss nicht nur seriös sein, sondern auch gut aussehen!“ Karim Niazi,  Gewinner unserer Kategorie “Untitled. Künstlerisch│Wissenschaftliche Videos” setzt sich für das Schöne ein. Und bemerkt vollkommen zu Recht, dass es noch gar nicht lange her sei, dass Wissenschaft und Schöngeistiges Hand in Hand gingen, siehe Leonardo Da Vinci.

Sich selbst klar werden, was man eigentlich macht. Ein kurzes und simples Konzept zu haben, das ist das Erfolgsgeheimnis von Nico und Alex von TheSimpleClub. Den Gewinnern des Community Awards ist außerdem wichtig: Vor der Kamera immer man selbst zu sein, denn Authentizität lässt sich nicht vortäuschen. Wenn man dann auch noch viele Abonnenten mit seinem YouTube-Kanal erreichen möchte, sei eine Regelmäßigkeit und Häufigkeit an Beiträgen unabdingbar.

Stefan Müller, Mathe- und Physiklehrer und Gewinner der Kategorie Scitainment, setzt auf grundlegende Werte: Verständlich und unterhaltend müssten Wissenschafts-Webvideos sein. „Wissenschaft muss anschaulich rüber gebracht werden, es muss einfach, verständlich und interessant sein. Hier und da einen Spaß einbauen, damit die Leute bei der der Sache bleiben.“

Und schließlich unser „Wiederholungstäter“: David Peter gewann nicht nur im vergangenen Jahr in der Kategorie Super Fast, sondern er beteiligte sich auch in diesem Jahr mit zwei Videos am Wettbewerb. Und – was soll man sagen – beide waren erfolgreich! 1. Platz in der Kategorie Substanz und Platz 2. in der 48h-Challenge Super Fast. Er sagt: „Wichtig ist, dass man die Videos auch gerne guckt. Was ist der Kern der Geschichte und wie kann ich den umsetzen – humoristisch auch – dass es einen anderen interessiert?“

Teil 1: Unterhalten, Erklären, Visualisieren – so entstehen gute Wissenschafts-Webvideos #gutgemacht

Was macht man ein gutes Wissenschafts-Webvideo aus? Was zählt mehr – Unterhaltsamkeit, Verständlichkeit oder Visualisierung? So unterschiedlich, wie wissenschaftliche Webvideos sind, so verschieden sind auch die Erfolgskonzepte dahinter. In diesem Blogbeitrag möchte ich verschiedene Aspekte zusammentragen: Inspiriert von dem Workshop „Von englischsprachigen YouTube-Wissen(schaft)svideos lernen“ von Henning Krause auf dem 8. Forum Wissenschaftskommunikation, der Preisverleihung unseres Webvideo-Wettbewerbs Fast Forward Science und den Interviews mit den Preisträgern von 2015 sowie dem Besuch des „European Science Film Festival“, auf welchem ich darüber mit Derek Muller von Veritasium gesprochen habe. Teil zwei und drei folgen dann in den kommenden Tagen.

Der Blick in die Ferne: Warum englischsprachige Wissenschafts-Webvideos so erfolgreich sind
Beginnen wir also mit den Ergebnissen aus dem Workshop von Hennig Krause und Katja Machill. Kein Geheimnis, aber trotzdem wichtig für die Betrachtung ist: die englischsprachige Community ist um einiges größer, als die deutschsprachige. Es gibt nicht nur mehr Menschen, die
Wissenschafts-Webvideos sehen, sondern auch mehr Videomacher. Das ist jedoch nicht alles: deutschsprachige und englischsprachige Wissenschafts-Webvideos unterscheiden sich häufig in der Erzählweise, so sind englischsprachige Videos häufig sehr unterhaltsam. Edutainment ist hier das Stichwort. Oft wird in den Videos ein einzelner Effekt aufgegriffen, an welchem dann ein wissenschaftliches Phänomen erläutert wird. Idealerweise knüpft dieser Effekt an unser tägliches Leben an, kann vielleicht sogar mit einfachsten Mitteln nachgestellt werden und ist trotzdem ungewöhnlich. Die Erklärung dazu erfolgt dann in einer extrem unterhaltsamen Art und Weise, eine gute Auswahl an Beispielen hierzu findet sich in dem Blogartikel von Henning Krause. Die Videomacher sind häufig selbst im Bild zu sehen und in ihrer Art sehr prägend für das Geschehen – eben echte Persönlichkeiten. Die Machart der Videos variiert dabei von semi-amateurhaft bis hin zu professionell. Auffallend dabei ist, dass auch in den professionellen Produktionen oft das „Amateurhafte“ als Stilelement eingesetzt wird (wie unruhige Kameraführung etc.).

Alles nur Party-Klugscheißer-Physik, wie ein Workshopteilnehmer bemerkte? Mitnichten. Viele der Kanäle nutzen zwar leicht verständliche Phänomene und eine extrem unterhaltsame Erzählweise, erklären anhand dieser aber aktuelle Forschung. Nicht selten sind die Videos dann auch gut 10 Minuten lang, manchmal sogar noch länger.

Gewinner 2015: Die besten Wissenschaftsvideos

Matrix, BrickScience, düstere Städte, Plastikbecher-Labore und gelbe Tauchboote: Die Bilderwelt der der Gewinner von Fast Forward Science 2015 ist so vielfältig wie die Themen aus aktueller Wissenschaft und Forschung, mit denen sie sich auseinandersetzen. Viel Spaß beim Durchklicken!

>>Kategorie Substanz
>>Kategorie Scitainment
>>Kategorie Untitled.
>>Community-Award
>>Sonderpreis Super Fast

>>Kategorie Substanz
Um in der Kategorie Substanz ganz vorne mit dabei zu sein, muss das Webvideo aktuelle Wissenschaft und Forschung fundiert vermitteln. Objektive Darstellung, gründliche Recherche, Verständlichkeit und ein gewisser Unterhaltungswert – diese Anforderungen sind nicht ganz ohne. Die Wahl des Genres ist dabei frei und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Platz 1: Constraints on the universe as a Numerical Simulation

Traum und Realität: nicht immer lassen sich diese zwei gut voneinander unterscheiden. Was wäre, wenn unsere Realität – ähnlich wie in dem Filmklassiker Matrix – vielleicht nur eine Simulation ist? Dieser Frage geht auch der Kommunikator David Peter, von somethingwithscience nach. Das Video ist eine abwechslungsreiche Mischung aus klassischem Expertenstatement, hier von Prof. Dr. Hartmut Wittig von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, und Animation. David Peter zeigt, wie man mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch zu dem Schluss kommen könnte, dass unsere Realität doch nur eine Simulation ist. Und wenn es so wäre – würdet ihr es wissen wollen? Preisgeld 3.000 Euro

Platz 2: Gehirn-Computer-Schnittstelle – der direkte Draht zum Denken

Computer, die Gedanken lesen – das klingt nach Zukunftsmusik, ist aber gar nicht so unrealistisch. Forscher aus den Bereichen Physik, Informatik und Psychologie messen am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Gehirnströme und entwickeln eine „Gehirn-Computer-Schnittstelle“, über die zum Beispiel gelähmte Menschen kommunizieren können. Wie sich Mensch und Maschine vielleicht zukünftig austauschen, zeigt das Video in einer Mischung aus Stop-Motion-Animation und Interview. Dass der Jüngling mit den geröteten Wangen zu Beginn des Videos eine verblüffende Ähnlichkeit mit Dr. Moritz Grosse-Wentrup, dem Leiter der Forschungsgruppe hat, ist nur eines von vielen kleinen Details. Preisgeld 2.000 Euro

Platz 3: Früherkennung I Gentests und Designerbabys

Wann beginnt menschliches Leben? Was ist ein Designerbaby und wo liegt der Unterschied zwischen Präimplantations- und Pränataldiagnostik? Was ist technisch möglich und was davon in Deutschland auch erlaubt? Diese heiklen Fragen stellt sich der YouTuber Ben von SOundSo gesehen in einem typischen „Erklärvideo“. Die möglichen Antworten auf diese Fragen sind sehr komplex, das Video bietet jedoch einen guten Überblick zu dem Thema. Preisgeld 1.000 Euro

>>Kategorie Scitainment
In der Kategorie Scitainment achtet die Jury insbesondere darauf, dass das Webvideo auf unterhaltsame Art und Weise aktuellen Inhalt aus Forschung und Wissenschaft vermittelt. Wissenschaft ist spannend, sensationell, macht Spaß und begeistert. Und das sollte in den Videos auch rüber kommen!

Platz 1: Teilchenbeschleuniger – Brickscience TV

Die Suche nach den kleinsten, unteilbaren Teilchen! Sie hält weiter an und beschäftigt weiter die Wissenschaft. Selbst LEGO-Steine sind, wenn auch schwieriger, noch teilbar. Atome – wie von den alten Griechen vermutet – fallen ebenfalls aus. Lupe und Mikroskop helfen bei der Suche leider auch nicht weiter. Eine Lösung für das Problem, bietet jedoch die Technologie des Teilchenbeschleunigers. In diesem werden nämlich Frontalzusammenstöße von sehr kleinen Teilchen provoziert, um zu untersuchen, welche Einzelteile dabei zurück bleiben. Und hier helfen dann auch wieder LEGO-Steine weiter, wie der Brickfilmer Stefan Müller beweist. Zumindest um die Funktionsweise eines Teilchenbeschleunigers zu erklären. Preisgeld: 3.000 Euro

Platz 2: Power to Gas – Energiespeicher der Zukunft

Die Zunahme regenerativer Energien bringt ein Problem mit sich: Was machen wir, wenn wir durch einen etwas windigen und sonnigen Tag mehr Strom produzieren, als wir brauchen? Und woher kommt unser Strom, wenn es einmal regnet und kein Wind weht? Strom wollen wir ja trotzdem! Weil die Energie nicht einfach so verschenkt werden soll, arbeiten Forscher daran, dass man den überflüssigen Strom speichern und einfach später nutzen kann. Eine Idee ist es Strom in Gas umzuwandeln, welches dann später als Energie wieder eingesetzt werden kann. Oder kurz gesagt: Power to Gas. Wie das genau funktioniert, zeigen euch die Jungs von TheSimpleClub, in einem anschaulichen Experiment. Aber Vorsicht: Nachmachen im eigenen Wohnzimmer würden wir nicht empfehlen! Preisgeld: 2.000 Euro

Platz 3: Supraleitung: Auf der Überholspur

Was haben Kanadier und Elektronen gemeinsam? So einiges, wie in der Animation von Malte Derks von MD-Films und Jon Parnell vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung Stuttgart deutlich wird. Mit schauspielerischer Meisterleistung wird verdeutlicht, wie Stromleitungen funktionieren – und warum man diese durchaus mit dem Verkehr auf kanadischen Straßen vergleichen kann. Um Hindernisse zu vermeiden, bietet sich für Strom die Supraleitung an, äquivalent zu den Carpool-Lanes, den Sonderfahrbahnen für Fahrgemeinschaften im kanadischen Verkehrssystem. Die Schwierigkeit bei den Supraleitungen ist nur, dass es beinahe doppelt so kalt sein muss, wie im kältesten kanadischen Winter. Warum, erklärt euch Jon in dem Video. Preisgeld: 1.000 Euro

>>Kategorie Untitled
In dieser Kategorie werden Videos an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Die Jury achtet hierbei besonders auf die künstlerische Qualität sowie den Einsatz ungewöhnlicher ästhetischer Mittel und die Nutzung der audio-visuellen Möglichkeiten.

Platz 1: Hydrocarbon

Durch detaillierte und animierte Zeichnungen in schwarz-weiß bringt der Künstler Karim Niazi eine komplexe Thematik in wenigen Minuten auf den Punkt. Unsere Gesellschaft steuert durch stetig steigenden Energiebedarf auf schwierige Zeiten zu. Wissenschaftler rechnen damit, bald das Maximum der jährlichen Fördermenge von Öl zu erreichen. Regenerative Energien allein werden den steigenden Bedarf an Energie weltweit nicht decken können. Die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft sind schwer absehbar. Bleibt zu hoffen, dass unsere Zukunft nicht ganz so düster aussieht, wie in diesem Finalisten-Video. Preisgeld 3.000 Euro

Platz 2: Marble Spaceship

Ein schiffartiges Gebilde fliegt durch die Weite des Alls. Darauf: eine Art riesige, verschlungene Murmelbahn. Eine blaue Kugel scheinbar für immer in diesem System gefangen; ein Hoch und Runter auf den vorgegebenen Bahnen. Oder etwa doch nicht?
Das Video von Clara Lüning und Dr.-Ing. Wolfgang Höhl fasziniert, weil es ein ganz besonderes Universum schafft, zum Nachdenken anregt und viele Fragen offen lässt. Oder wofür steht denn eurer Meinung nach das Runterfallen der Kugel in den Abgrund?
Preisgeld 2.000 Euro

Der 3. Platz in der Kategorie Untitled wurde nicht vergeben.

>>Community-Award
Vom 1. Oktober bis zum 31. Oktober 2015 lief das Online-Voting für den Community Award. Wir haben jedes Mag-Ich und jeden positiven Kommentar gezählt. Kommentare, die dieDiskussion anstoßen und den Dialog bereichern, haben wir sogar doppelt gezählt! Zusammen mit den Finalisten der drei Kategorien kämpften die Super Fast-Gewinner um die Gunst der Zuschauer und Internetcommunity. Und so habt ihr entschieden:

Platz 1: Power to Gas – Energiespeicher der Zukunft

Die Zunahme regenerativer Energien bringt ein Problem mit sich: Was machen wir, wenn wir durch einen etwas windigen und sonnigen Tag mehr Strom produzieren, als wir brauchen? Und woher kommt unser Strom, wenn es einmal regnet und kein Wind weht? Strom wollen wir ja trotzdem! Weil die Energie nicht einfach so verschenkt werden soll, arbeiten Forscher daran, dass man den überflüssigen Strom speichern und einfach später nutzen kann. Eine Idee ist es Strom in Gas umzuwandeln, welches dann später als Energie wieder eingesetzt werden kann. Oder kurz gesagt: Power to Gas. Wie das genau funktioniert, zeigen euch die Jungs von TheSimpleClub, in einem anschaulichen Experiment. Aber Vorsicht: Nachmachen im eigenen Wohnzimmer würden wir nicht empfehlen! Preisgeld 500 Euro

Platz 2: Früherkennung I Gentests und Designerbabys

Wann beginnt menschliches Leben? Was ist ein Designerbaby und wo liegt der Unterschied zwischen Präimplantations- und Pränataldiagnostik? Was ist technisch möglich und was davon in Deutschland auch erlaubt? Diese heiklen Fragen stellt sich der YouTuber Ben von SOundSo gesehen in einem typischen „Erklärvideo“. Die möglichen Antworten auf diese Fragen sind sehr komplex, das Video bietet jedoch einen guten Überblick zu dem Thema. Preisgeld 300 Euro

Platz 3: Unsichtbar im Internet – anonym surfen

Was hat eine Kuh mit Datenschutz zu tun. Nun, eine Kuh schützt keine Daten und klaut keine Daten, aber eine Kuh hilft, um zu verstehen, was mit unseren Daten im Internet passiert. Und um noch mehr Verwirrung zu stiften: Eine Autokolonne braucht es dazu auch noch. Eigentlich – wie der Titel ja schon sagt – geht es um Datenübertragung und das Internet. Und das ist ein enorm wichtiges Thema. In Deutschland nutzen 76,8% aller Personen das Internet. Das sind rund 23 % mehr als noch vor 10 Jahren. Der NSA-Skandal und Edward Snowden haben ja verdeutlicht, wie massiv momentan die Mängel, Lücken und Schwachstellen in der Datensicherheit sind. Welche Tricks sich die neuere Forschung überlegt hat, um Datenpakete unbemerkt zu verschicken erklärt euch Finn vom YouTube-Kanal Bytethinks in seinem Video „Unsichtbar im Internet – anonym surfen“.
Preisgeld 200 Euro

>>Super Fast: 48h-Callenge
Videomacher treffen Wissenschaftler und Experten in ihrem Wellnesstempel, am Bahnhof auf dem Sprung zum nächsten Termin und beim Melone essen – so ist das wenn man in nur 48 Stunden ein Wissenschaftsvideo produzieren will. Bereits im Juni haben sich sechs Teams unserer 48h-Challenge Super Fast gestellt und ein Webvideo zum diesjährigen Thema UNDER PRESSURE produziert.

Platz 1: JAGO 25 Jahre unter Druck

JAGO steht unter echt großem Druck – und das schon seit 25 Jahren. In dem Video des GEOMAR Helmholtz-Zentrums in Kiel kommt das Forschungstauchboot JAGO zu Wort und berichtet von seinen Erlebnissen in 400 Metern Tiefe. In einem charmanten Interview mit seinem Betreuer Peter Striewski, erzählt JAGO warum er nach 25 Jahren unter Druck immer noch so frisch aussieht, von seinen Lieblingsthemen Navigation und Technik, und von wichtigen Einsätzen zwischen den Komoren und Norwegens Korallenriffen. Dabei erfährt man ganz nebenbei von aktuellen Expeditionen und Forschungsergebnissen. Preisgeld 500 Euro

Platz 2: 360grad Medienkonvergenz

Ein Video in 48 Stunden zu produzieren erzeugt ganz schön Druck. Großer Druck ist in der digitalisierten Medienwelt nichts Neues. Deshalb macht sich Kommunikator David Peter in seinem Video auf die Suche nach den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien und Medienforschung. Dabei erfährt er von dem Blogger Jannis Kucharz und der Professorin für Medienkonvergenz Birgit Stark, dass die Medienwelt ganz schön unter Druck steht: Konkurrenzdruck, wirtschaftlicher Druck, Aktualitätsdruck und auf Druck auf die Medienwissenschaft. Durch die 360 Grad-Filmtechnik wird man allein vom Zusehen in den Wirbel der immer schnelleren Medienwelt gesogen. Preisgeld 200 Euro

Platz 3: Künstliches Magma

Im inneren von Planeten herrscht besonders hoher Druck, was erheblichen Einfluss auf die Eigenschaften von Materialien hat. Dort können wir natürlich nicht forschen. In dem Video „Künstliches Magma“ des Portals Welt der Physik stellt das Team um den Leiter der Wissenschaftskommunikation des DESY Helmholtz-Zentrums in Hamburg ihren Messplatz vor an dem Material unter extremen Bedingungen erforscht wird. PostDoc Zuzana Konopkova kann an ihrem Messplatz nicht nur Materialproben untersuchen, sondern sogar künstliches Magma herstellen. Das DESY-Team zeigt mit ihrem Video die Rolle von Druck in aktueller Forschung. Preisgeld 100 Euro

Kategorie #Substanz: inhaltsstarke Webvideos

Egal ob aus den Geistes-, Sozial- oder Naturwissenschaften – eure Webvideos passen genau dann in die Kategorie Substanz, wenn ihr die fundierte Vermittlung von Wissenschaft und Forschung in den Vordergrund stellt. Den Inhalt solltet ihr gründlich recherchieren und möglichst objektiv darstellen! Außerdem sollten die Videos unterhaltsam und verständlich sein. Gesucht werden hier also keine Fachvorträge, sondern inhaltsstarke Wissenschaftsvideos, die ein breites Publikum erreichen, das sie von Anfang bis Ende guckt.

Bei der Wahl des Genres sind eurer Fantasie und Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. Reportagen, Erklärvideos mit Experimenten, Wissenschaftlerporträts und viele weitere Formate sind für die Kategorie Substanz denkbar. Bereits 2014 war die Bandbreite an eingereichten Videos in der Kategorie Substanz groß. Klickt euch durch und lasst euch inspirieren!

Habt ihr ein solches Video schon, das nach dem 1. September 2014 entstanden ist oder habt ihr jetzt Lust bekommen, eines zu produzieren? Dann reicht noch bis zum 31. Juli 2015 eure Videos für den Wettbewerb ein und gewinnt Preisgelder von bis zu 3.000 Euro.

Wir sind offen für eure Ideen, lassen uns gerne überraschen und freuen uns auch über Videos, die kontroverse Themen aufgreifen und verschiedene Seiten des Konflikts beleuchten.

Worauf unsere Jury bei der Bewertung eurer Substanz-Videos besonders achtet, erfahrt ihr hier oder in der Ausschreibung. Werft doch auch mal einen Blick auf unsere anderen beiden Kategorien: Scitainment und Untitled.

Kategorie #Scitainment: unterhaltsame Webvideos

Wissenschaft ist spannend, sensationell, macht Spaß und begeistert. Webvideos, die diese Botschaft vermitteln, gehören in die Kategorie Scitainment. Nur logisch, dass die Videos hier vor allem nach ihrer Unterhaltsamkeit bewertet werden. Aber auch auf den Inhalt, die Verständlichkeit und die filmische Qualität wird die Jury ein Auge haben.

Die Machart bestimmt ihr. Denkbare Genres sind moderierte Science-Shows, Webvideo-Tagebücher (Vlogs) aus dem Arbeitsalltag, Soaps oder Comedy. Wie vielseitig die Ideen der Scitainer aus dem letzten Jahr waren, seht ihr hier. Klickt euch durch und lasst euch inspirieren!

>> Rückblick: Scitainment bei Fast Forward Science 2014

Habt ihr ein solches Video schon, das nach dem 1. September 2014 entstanden ist oder habt ihr jetzt Lust bekommen, eines zu produzieren? Dann reicht noch bis zum 31. Juli 2015 eure Videos für den Wettbewerb ein und gewinnt Preisgelder von bis zu 3.000 Euro.

Wir sind offen für eure Ideen, lassen uns gerne überraschen und freuen uns auf eure Videos. Lest mehr zum Bewertungsverfahren und werft doch auch mal einen Blick auf unsere anderen beiden Kategorien: Substanz und Untitled.

Kategorie #Untitled: Kunst trifft Wissenschaft

Für die Kategorie Untitled suchen wir Webvideos an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Den Gewinnern winken bis zu 3.000 Euro Preisgeld!

Kunst ist vielschichtig, kann Strukturen und Prozesse in Fragen stellen, einem zu denken geben oder ästhetisch berühren. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen gilt es in euren Untitled-Videos umzusetzen. Da die Kunst eigene Maßstäbe und Qualitätsansprüche hat, weichen die Bewertungskriterien in der Kategorie Untitled von denen der anderen Kategorien ab. Doppelt gewichtet wird die künstlerische Qualität. Weitere Kriterien sind Inhalt, Denkanstöße gebend und Unterhaltsamkeit. Gesucht werden also Webvideos, die es schaffen, ihre unbegrenzten audio-visuellen Möglichkeiten zu nutzen, um ihre Rezipienten durch Perspektivwechsel, ungewöhnliche ästhetische Mittel und hintergründige Fragestellungen zu berühren, zu überraschen und zu unterhalten.

Die Kategorie Untitled. Künstlerische|wissenschaftliche Webvideos wird ermöglicht durch die Schering Stiftung.

Wie in den anderen Kategorien, steht euch nicht nur die Wahl des Themas frei, sondern auch in Sachen Genre sind eurer Fantasie und Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. Künstlerische Filme und Dokumentationen künstlerischer Projekte, die sich mit Themen und Methoden aktueller Forschung auseinandersetzen, sind hier genauso gefragt wie Videos von Live-Performances und Experimenten mit visueller Wahrnehmung.

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Hier ein paar Beispiele für Videos, die von der künstlerischen Idee das Prädikat #gutgemacht verdienen, aber bildet euch euer eigenes Urteil:

>> BIG BANG BIG BOOM – the new wall-painted animation

BIG BANG BIG BOOM – the new wall-painted animation by BLU from blu

>> Inside The Tropospheric Laboratory

Inside The Tropospheric Laboratory from Agnes Meyer-Brandis

>> The Moon Goose

THE MOON GOOSE ANALOGUE – documentation from Agnes Meyer-Brandis

>> Eingereicht für die Kategorie Untitled

Die ersten haben es schon gewagt und ein künstlerisches|wissenschaftliches Webvideo produziert. Lasst euch inspirieren und macht mit

Wir sind offen für eure Ideen, lassen uns gerne überraschen und freuen uns auf eure Videos. Lest mehr zum Bewertungsverfahren und werft doch auch mal einen Blick auf unsere anderen beiden Kategorien: Substanz und Scitainment.

>>Video einreichen

Da ist Musik drin! #gutgemacht

Wer glaubt, dass Vermittlung von Wissenschaft über Musik nicht funktioniert, der sollte sich unseren Gewinner des Spezialpreises der Jury von 2013 ansehen.

DorFuchs hat mit seinem Rap über die a-b-c-Formel nicht nur unzähligen Schülern geholfen, sich endlich die Mitternachtsformel und deren Herleitung zu merken, sondern auch gezeigt, dass Musik und Wissenschaft geniales #scitainment ergeben können.

Auch das Gedankenexperiment von Erwin Schrödinger, was eigentlich nur unter dem Titel Schrödingers Katze bekannt ist, eignet sich hervorragend zum Vertonen. Diesen Beweis führte Sarah Donner, die aus dem physikalischen Problem der Superposition radioaktiver Atome und deren Halbwertszeit einfach einen hörenswerten und durchweg unterhaltsamen Song produziert hat.

An diesen Videos sieht man, dass Musik eine sehr gutes Hilfsmittel sein kann, um komplexe Inhalte wie beispielsweise eine mathematische Herleitung besser vermitteln zu können – ähnlich wie Merksätze. Dazu braucht es aber einiges an Können: Die musikalische Produktion sollte hochwertig sein, damit der Song, unabhängig von seinem Text, die Menschen anspricht. Dazu gehört die Verwendung bestimmter musikalischer Strukturen, wie beispielsweise ein Refrain mit Ohrwurmpotential. Der Refrain sollte außerdem die Kernbotschaft des wissenschaftlichen Themas eingängig zusammenfassen, denn schließlich soll der Song Wissenschaft vermitteln. Dies erfordert große Texterqualitäten. Nicht zuletzt ist die filmische Inszenierung des Songs ausschlaggebend für dessen Erfolg. Dort gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Ihr könnt den Fokus auf die Vermittlungspraxis legen, wie es DorFuchs gemacht hat, oder ein Musikvideo produzieren, welches den Song, wie bei Sarah Donner, in seiner Erzählweise unterstützt. Beide Videos und Songs vereinen viele dieser Elemente und sind daher in unseren Augen einfach #gutgemacht.

Eine erste musikalisch-wissenschaftliche Einreichung haben wir schon. Ihr könnt das auch? Dann habt ihr noch bis zum 31. August 2014 Zeit euren Beitrag bei Fast Forward Science einzureichen! Ob ihr Metal Mathematiker, rappende Radiologen und Singer-Songwriter Soziologen seid – wer unterhält und Wissenschaft in Musik verpacken kann, hat auf jeden Fall #scitainment Potential. Gebt uns mehr davon!

Frauen vor die Kamera! Emily Graslie zeigt wie’s geht. #gutgemacht

Veritasium, SmarterEveryDay und SciShow heißen millionenfach geklickte Wissenschaftsvideokanäle auf YouTube. Fällt euch was auf? Richtig, alles Männer. Zu schade, bei so vielen exzellenten Wissenschaftlerinnen und Kommunikatorinnen auf der Welt. Wir haben uns für euch auf die Suche nach weiblichen Vertretern des #Scitainment begeben und präsentieren – tatataaa – eine Rarität: Emiliy Graslie, Sciencetuberin der ersten Liga. Für ihren Kanal thebrainscoop produziert sie Videos über Tierpräparation und Evolutionsbiologie. Ihrer lockere Art, ihr dezent nerdiger Charme gepaart mit Eloquenz und ihrem feinen Sinn für Wortwitz kontrastieren die teils ekelhaften Szenen in denen sie Tiere ausweidet und zerlegt. Dadurch kreiert sie skurril unterhaltsame und informative Videos mit Einblicken in die alltägliche Arbeit von Biologen und Präparatoren. Übrigens: Graslie ist Chief Curiosity Correspondent des Chicagoer Naturkundemuseums – was für ein genialer Job!

Eigentlich sollte man denken, dass Menschen, die hochwertige, unterhaltsame Videos produzieren, gerade im Internet die verdiente Wertschätzung erfahren – ganz gleich welchen Geschlechts. Im folgenden Video berichtet Emily über ihren schweren Stand als Frau im (YouTube-)Scitainment, über niveaulose, sexistische Kommentare, in denen sie zum Teil persönlich angegriffen wird. Aber statt den Kopf in den Sand zu stecken und vor der Kleinmacherei anderer User davon zu rennen, macht sie aus diesem Material einfach das, was sie scheinbar am besten kann – ein Video.

Liebe Frauen aus Forschung und Wissenschaftskommunikation, nehmt euch ein Beispiel an Emily Grace und tragt mutig, offensiv und in euerm ganz individuellen Stil eure Arbeit und Forschung anderer per Webvideo nach außen. Wir freuen uns auf die Ergebnisse!

PS: Letztere könntet ihr dann auch gleich für Fast Forward Science 2014 einreichen, in die Kategorien „Substanz“, „Scitainment“ oder „Quick & Dirty“ ;-).

Schiebetechnik deluxe! #gutgemacht

Schiebevideos sind schon lange nichts Neues mehr. In der einfachsten Variante sieht man Hände, wie sie ausgeschnittene und bemalte Papierschnipsel aus dem Blickfeld rein- und rausschieben. Eine Stimme aus dem Off erklärt, was man sieht. Komplexere Schiebevideos nehmen noch ganz andere Techniken zu Hilfe: Stifte, Knete, ‚Animationen, Whiteboard, Lineal, echte Filmsequenzen, …

Neu entdeckt haben wir ein Video zum Thema Bitcoins aus der die Reihe Made simple vom Guardian. Wir finden es technisch #gutgemacht, weil es animierte und analoge Elemente geschickt kombiniert: Da gibt es zum Beispiel eine Papiermünze, die von einer echten Hand an einem Stück Faden aus dem Automaten wieder herausgezogen wird. Das Video ist genau richtig vom Tempo, lässt also Luft zum Atmen. Das Design ist klasse, sogar die Schrift passt zum Thema! Und: Achtet mal auf die Geräusche, immer mal wieder geben nämlich Tiere den Ton an. Und die Bildsprache ist klasse, weil überraschend: Aus selbstgemalten Emoticons werden die gierigen Zähne eine Bankgesellschaft. Aber seht selbst:

Ihr habt von der Schieberei noch nicht genug? Dann schaut auch mal in folgende exzellente Kanäle rein, alle Vertreter der Schiebetechnik deluxe:

Vihart: http://www.youtube.com/Vihart

100 Sekunden Physik: http://www.youtube.com/100SekundenPhysik

Minute Physics: http://www.youtube.com/minutephysics

BrainCraft: http://www.youtube.com/braincraftvideo

Kennt ihr noch weitere Beispiele von Schiebetechnik deluxe?