Thünen erklärt: Der Hering in der Klimafalle
15 Jahre lang haben wir am Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock nach den Ursachen gesucht, warum dem Heringsbestand der westlichen Ostsee der Nachwuchs ausgeht. Dafür haben wir zahlreiche Hypothesen aufgestellt und systematisch überprüft. Weil dieser Fisch als Brotfisch der deutschen Küstenfischerei so bedeutsam ist, wollten wir unsere Ergebnisse einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Wir haben dafür unser gesamtes Material erstmals für eine Multimediareportage (Pageflow) aufbereitet.
Unsere Forschung hat gezeigt, dass im Gegensatz zu gängigen Wahrnehmungen nicht allein der Fischereidruck für den Rückgang des Heringsbestandes verantwortlich ist. Es sind vor allem die aufgrund des Klimawandels wärmer werdenden und später einsetzenden Winter. Die hungrigen Larven des Herings tauchen dadurch bis zu drei Wochen früher als noch vor 30 Jahren im Laichgebiet auf, finden jedoch zu diesem Zeitpunkt keine passende Nahrung. Diese Zusammenhänge haben wir dargestellt und in Beziehung zur Küstenfischerei gesetzt. Die Erkenntnisse zeigen, dass der Klimawandel schon heute einen erheblichen Einfluss auf das Leben und die Wirtschaft an der Küste hat.
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DisziplinNaturwissenschaften / Natural Sciences
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AwardOPEN BOX SPEZIAL
Teammitglieder
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Nadine KraftThünen-Institut
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Christopher ZimmermannThünen-Institut für Ostseefischerei
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Patrick PolteThünen-Institut für Ostseefischerei
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Annemarie SchützThünen-Institut für Ostseefischerei