FIGURATIONEN – Einführungen in die Queer Theorie /// FIGURATIONS – Introductions to Queer Theory
Das Video “Figurationen” befasst sich mit der Macht der Sprache – und damit, wie Sprache verkörpert wird. Sprache kann verletzen oder ermächtigen; sie kann Herrschaft stabilisieren oder anfechten. Deshalb fragt Queer Theorie, inwiefern Bilder von Geschlecht und Sexualität – verknüpft mit weiteren Aspekten sozialer Unterscheidung – zur Stabilisierung von Herrschaft beitragen. Wo wird Queerness als etwas produziert, das abgewertet und abgewehrt wird? Aber auch: Wo wird Queerness als etwas produziert, das begehrt oder mit Stolz angeeignet wird? Wo wird Queering geleistet, um die Gewalt der Normalität zu unterbrechen?
Die Protagonist*innen pflegen in diesem Video eine Freundschaft, in der sie auf Augenhöhe miteinander im Gespräch sind. Sie interagieren zudem mit einer Zeichnung, die sich aktiv ins Bühnengeschehen einmischt. Hierbei werden Zusammenhänge zwischen Rassismus und Sexismus thematisiert. Asterisk* und Unter_strich eröffnen Sprachräume neben, jenseits und inmitten der Zweigeschlechtlichkeit. Eine Spoken Word Performance lässt den sprechenden Körper die Gewalt der Sprache untergraben.
Unter den Titeln KÖRPER (20:16 min), FIGURATIONEN (13:16 min) und WELTEN (16:00 min) eröffnen sich Einblicke in die Themen Geschlechtersozialisation, Macht von Sprache und Bildern sowie soziale und planetarische Ungleichheitsverhältnisse. Es spannt sich ein Bogen vom ‚doing sex’ über die Kritik an Heteronormativität bis zum posthumanen ‚Humusdenken’ der Technowissenschaften.
Die drei Videos präsentieren auf künstlerisch-experimentelle Weise Queer Theorie als spezielle Form des Differenzdenkens und der Herrschaftskritik. Zu diesem Zwecke lenken sie besondere Aufmerksamkeit auf die Verwicklungen von Macht und Begehren. Laut Queer Theorie können diese sich zu Herrschaft verfestigen, manchmal sogar gewaltsame Formen annehmen; sie können aber auch Anziehung, unerwartete Verbindungen und Formen lustvoller Begegnung oder Intimität bewirken. Unter dem Motto: „Lust an Komplexität, Konfusion und Konflikt“ erscheinen Queer Studies als transdisziplinäres Forschungsfeld, das intersektionales Denken stärkt.
Die Videos arbeiten mit der Visualisierung von Denkfiguren. Auf diese Weise werden Begriffe, Themenfelder und Argumente so verbunden, dass Geschlecht und Sexualität in ihrer Bedeutung für Alltag, Kultur und Politik aber auch als Elemente queerer Theorie und Wissenschaft greifbar werden.
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DisziplinSozialwissenschaften / Social Sciences
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AwardTANDEM AWARD
Teammitglieder
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Antke Antek EngelInstitut für Bildungswissenschaften
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Tali TillerFilmfetch Filmproduktion
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Magda WystubFilmfetch Filmproduktion